Als die Milliardärin Claire Zachanassian in ihre Heimatstadt Güllen zurückkehrt, sind die Erwartungen der Güllener groß. Mithilfe von Claires verflossenem Liebhaber Alfred Ill hoffen sie, der Oligarchin einige Millionen zu entlocken. Doch diese hat andere Pläne: Sie bietet der Stadt Güllen eine Milliarde – im Tausch gegen Ills Leiche…
Arbeitslosigkeit, Vetternwirtschaft, Doppelmoral, Mobjustiz, Slutshaming, sensationsgeile Presse, Korruption, Verschwörungstheorien: Güllen, eine deutsche Kleinstadt im Jahre 2025. Stolz berufen sich die Güllener auf ihre “humanistische Tradition”, auf Goethe und Brahms, auf westliche Werte und die hohe Moral, und lehnen das Angebot der Milliardärin “im Namen der Menschlichkeit” kollektiv ab. Doch der Schein trügt: Ill, der sich zunächst noch in Sicherheit wägt, muss zusehen, wie die Güllener – seine Freund*innen, seine Familie – Geld ausgeben, das sie nicht haben, das sie noch nicht haben. Und so wird aus der Frage, ob Ill sterben wird, bald die Frage nach dem Wann und Wie.