Peter Weiss’ „Oratorium in 11 Gesängen“ als künstlerisch radikales Kinoprojekt läuft im Rahmen einer bundesweiten Kooperation zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zwischen dem
Haus des Dokumentarfilms Stuttgart, dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg und den kommunalen Kinos. Die Initiative möchte als bundesweit vernetzte Film- und Kulturaktion ein Zeichen gegen Antisemitismus und das Erstarken von Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft setzen.
Während des ersten Auschwitz-Prozesses 1963 bis 1965 in Frankfurt begann der Versuch, die Gräueltaten der Nazis im Konzentrationslager Auschwitz juristisch aufzuarbeiten. Zunächst stehen 18 Angeklagte vor Gericht. Richter (Rainer Bock), Anklage (Clemens Schick) und Verteidigung (Bernhard Schütz) wohnen den Schilderungen von insgesamt 39 Zeug*innen, darunter elf aus der ehemaligen Lagerverwaltung, bei…RP Kahls Kinofassung basiert wie die Theatervorlage auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses. In unmissverständlich klarer Sprache zu einem lyrischen Klagegesang verdichtet und montiert, konfrontiert das Stück Täter und Opfer. In der Filmgalerie läuft DIE ERMITTLUNG in der dreistündigen Fassung mit kurzer Pause.
Deutschland 2023
Regie: Rolf Peter Kahl
mit Rainer Bock (Richter), Clemens Schick (Ankläger), Christiane Paul (Zeugin 9), Sabine Timoteo (Zeugin 17)
Dauer: 3h 06min
FSK: ab 12
Deutsche Fassung mit englischen Untertiteln