Als tragikomischer Clown „Bip“ inspiriert Marcel Marceau bis heute Menschen auf der ganzen Welt. Der tragische Hintergrund seiner Kunst blieb lange verborgen. Sein jüdischer Vater wurde in Auschwitz ermordet, woraufhin sich Marceau der Résistance anschloss. Mit seinem Cousin Georges Loinger schmuggelte er jüdische Kinder über die Grenze in die Schweiz. Samt Gesten und Mimen brachte er ihnen bei, in Gefahrensituationen nicht zu sprechen. Beeinflusst durch Stummfilmgrößen wie Buster Keaton schuf er nach dem Krieg eine einzigartige Kunstform daraus, die seine Erb*innen bis heute weiterführen.
Als Großmeister der Pantomime stellte Marcel Marceau die Unbeholfenheit des Menschen dar und vermittelte das Unsagbare über „Schreie der Stille“. In seinem poetischen Dokumentarfilm spürt Regisseur Maurizius Staerkle Drux dem Vermächtnis dieses Jahrhundertkünstlers nach und verwebt exklusives Archivmaterial mit einem persönlichen, zeitgenössischen Blick. Die Musik dazu steuert der bekannte Berliner Neo-Klassik-Musiker Nils Frahm bei. „Marceau war ein Gigant auf seinem Gebiet – Drux erweist ihm in diesem vielschichtigen Biopic die gebührende Ehre.“ (Sheldon Kirshner)