Das Transit Filmfest zeigt RETURN TO SEOUL (RETOUR À SÉOUL): Lost in Translation: Davy Chou schickt seine gespaltene Protagonistin durch ein satt-gefärbtes Kaleidoskop koreanischer Missverständnisse. Ein unvorhersehbarer Film mit beeindruckender Sogkraft.
ie zahlreiche Koreaner*innen während des Krieges wurde auch Freddie als Säugling von einem europäischen Paar adoptiert. Aufgewachsen in Frankreich, kehrt die 25-Jährige zum ersten Mal zurück in ihr Herkunftsland, dessen Sprache sie nicht spricht und dessen Sitten sie nicht kennt. Mit einem kurzentschlossenen Besuch bei der Agentur, die ihre Adoption vermittelte, beginnt eine in vier Episoden erzählte Odyssee, die ihre und unsere Vorstellung von Heimat, Familie und Identität auf die Probe stellt.
Freddie ist impulsiv – zu impulsiv für ihre Gegenüber. Mit jedem Dialog, in dem Regisseur und Drehbuchautor Davy Chou die naive Direktheit seiner Protagonistin mit koreanischer Höflichkeit konfrontiert, wird die nie völlig überwindbare Distanz deutlicher. Manchmal zögerlich, oft tollpatschig, kämpft und rebelliert Freddie gegen diese Distanz und muss doch mit ihr zurechtkommen. Chou kleidet dieses Ringen in klare Bilder, die besonders durch ihre satte Farbgebung überzeugen; Farben, die sich analog zur Protagonistin wandeln und ihre unvorhersehbare Entwicklung intuitiv sinnlich erfahrbar machen. RETURN TO SEOUL ist ein Kaleidoskop voller Entdeckungen, das Licht auf das südkoreanische Tabuthema der systematischen Auslandsadoption wirft – mit einer komplexen Protagonistin und einer offenen, zeitlich gebrochenen Erzählweise.
Davy Chou | FRA/DEU/BEL/QAT 2022 | 119′ | KO, OmU
Das Transit Filmfest zeigt: SONNE: Ich bin ein Tik-Tok-Star, holt mich hier raus: Eine Coming-of-Age-Zerreißprobe zwischen Kopftuch, Freundschaft und der eigenen Identität.
Das Transit Filmfest zeigt ROOKIES: STEP UP aus den Pariser Banlieues: Elektrisierendes Hip-Hop-Tanzkino von den MOVE-Machern begleitet Jugendliche auf der Suche nach ihrer Zukunft.
Das Transit Filmfest zeigt ECHO: Was haben eine Bergnymphe, ein schrulliger Adeliger, eine traumatisierte Kommissarin, eine Moorleiche und eine Weltkriegsbombe mit deutscher Vergangenheit zu tun? Findet es heraus!
Das Transit Filmfest zeigt THEY CALL IT LOVE: „Let’s go somewhere else“: München von seiner eiskalten Seite. Der verschollene Anfang des Schwarzen Autor*innenkinos in Deutschland.
Themen werden Tipps und Tricks der Aufnahmetechnik sein. Dabei geht es um den richtigen Umgang mit Mikrofonen, um Programming und um die Klangbearbeitung am PC. Alle Erklärungen werden praxisnah gegeben, denn es werden direkt einfache Audio-Aufnahmen gemacht, z.B. mit einer Akustik-Gitarre. Anhand dieser Aufnahme werden das Abmischen und Bearbeiten einer bestehenden Aufnahme demonstriert. Dabei bleibt ausreichend Zeit und Raum für Fragen und Ideen der Teilnehmer.
Unter dem Motto „It’s a liminal world!” bespielt das Transit Filmfest von 23. bis 30.11.2022 die Regensburger Altstadtkinos mit einem innovativ kuratierten Programm. Im Zentrum der Hauptsektion stehen internationale Produktionen aus der aktuellen Festivalsaison, die sich auf vielfältige und inspirierende Weise mit „Schwellenzuständen” befassen. In der historischen Sektion „La deutsche Vita” blickt Transit auf deutsche Selbst- und Fremdbilder im Film, während die Sondersektion „In-between // Zwischentöne“ einen Fokus auf das Zusammenspiel von Sound, Bild und Performance legt.
Das Transit Filmfest zeigt NEPTUNE FROST: Zwischen Traum und Wirklichkeit, kolonialisiert und frei, männlich und weiblich – Ein wild pulsierendes Cyberpunk-Musical in der Tradition des Afrofuturismus von Rap-Genie Saul Williams.
Das Transit Filmfest zeigt LEONOR WILL NEVER DIE (ANG PAGBABALIK NG KWAGO): Leonor träumt von wilden Schlägereien und heißen Küssen – Eine quietschbunte Liebeserklärung an das Actionkino der 80er-Jahre.