23 Dez2024
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Axel Pätz: „Mehr!“ Tastenkabarett
Wir haben es geschafft. Willkommen im Anthropozän!
Die Erde ist uns untertan, wir haben alles, was der Mensch braucht und was kein Mensch braucht, haben wir doppelt und dreifach.
Wir kommen an die entlegensten Winkel der Welt, in die tiefsten Tiefen, auf die höchsten Gipfel, wir kommen auf den Mond, auf den Mars, nur auf eines kommen wir nicht: Auf die Idee mal innezuhalten, uns mal zu fragen: Wo führt das alles hin?
Denn egal, was wir haben, wir brauchen MEHR! Logisch: „Her damit“ klingt doch viel dynamischer als: „Bin bisher auch ganz gut ohne klar gekommen.“
Der Wohlstandsbürger besitzt statistisch zwei Autos, vier Mobiltelefone und eineinhalb Aufsitzrasenmäher. Dabei hat nur jeder fünfte einen Garten.
Die größten Ängste der Deutschen sind nicht mehr Hunger, Armut, Krieg, sondern Tempolimit, kein Klopapier mehr und dass der Syrer von nebenan den schöneren Gartenzwerg hat.
Bei seltenen Erden denkt inzwischen keiner mehr an die Einzigartigkeit unseres Planeten, sondern an die zunehmende Vormachtstellung der Chinesen.
Und keiner kann der Maximierungs-Falle entkommen. Daher spielt Axel Pätz in seinem aktuellen Soloprogramm sechshändig Klavier und Akkordeon, bedient simultan mit den Füßen eine lebensgroße Klappmaulpuppe und intoniert dazu ein sechsstimmiges Gregorianisches Obertonmadrigal.