22 Nov2024
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HEDWIG AND THE ANGRY INCH
Berlin, „auf der falschen Seite der Mauer“: Hansel liebt heimlich westliche Rockmusik und Männer. Aus Liebe zu einem amerikanischen Sugar Daddy und um die kaputte DDR endlich hinter sich zu lassen, lässt das androgyne Kind sein Geschlecht anpassen. Doch die Transition läuft richtig schief… Jahre später stürmt Punkrock-Dragqueen Hedwig (ehem. Hansel) mit einer queeren Rock-Show voller Glitzer, Melancholie und Empowerment die ranzigsten Bühnen der USA. Zornig folgt sie ihrer zweiten großen Liebe, Tommy Gnosis, der sie nach seinem Aufstieg zum gefeierten Superstar in einem Trailerpark in Kansas hängen ließ.
John Cameron Mitchells kongeniale Filmadaption seines zusammen mit Stephen Trask geschriebenen Off-Broadway-Musicals ist hintersinniges Transmärchen, campige Stand-Up-Comedy und wahnwitziges Post-Punk-/Neo-Glamrock-Musical zugleich. Das geteilte Deutschland, die Berliner Mauer und ihr Fall werden hier zu extrovertierten geopolitischen Dimensionen von Hansels/Hedwigs Seelen- und Selbsterleben. Das ist in seiner Konsequenz einleuchtend wie einfach genial. Sowohl auf der Bühne als auch auf der Leinwand ist HEDWIG AND THE ANGRY INCH selten gezeigter Kult: eine wilde ROCKY HORROR PICTURE SHOW 2.0.
Content Note: Die Vermischung sexueller und transidentitärer Beweggründe für geschlechtsangleichende Maßnahmen in HEDWIG AND THE ANGRY INCH entspricht nicht der Realität von Trans*-Personen. Weitere Informationen: www.trans-ident.de.
John Cameron Mitchell | USA 2001 | 87′ | EN, OV