Das Transit Filmfest zeigt TÓTEM: In diesem berührenden, lebhaften und witzigen Bewegt-Wimmelbild bereitet eine mexikanische Großfamilie einem ihrer Mitglieder einen herzzerreißenden Abschied. Eine zarte, bunte Ode an das Leben!
Es herrscht hektisches Treiben im Haus: Familienmitglieder und Freund*innen werden angerufen, die Haare müssen noch schnell frisch gemacht werden; es wird geputzt, gebacken, gestritten und gelacht. Dazwischen wedelt eine Geisteraustreiberin durchs Haus. Und dann ist da Sol, ein siebenjähriges Mädchen, das still den Vorbereitungen ihrer Familie folgt. Grund für den Trubel ist der Geburtstag von Sols Vater Tona. Tona ist todkrank, vielleicht wird es sein letzter Geburtstag.
In Lila Avilés mit liebevollen Menschen, Tieren und Pflanzen bestücktem Familienporträt gibt es nichts Nebensächliches oder Überflüssiges. Alles fügt sich zusammen und löst sich ebenso bedächtig wie natürlich wieder auf. Auch wenn unheilbare Krankheiten und zerrüttete Familien keine neuen Themen im Weltkino sind, so ist Avilés’ Gespür für ihre Charaktere doch so schmerzhaft sicher, ihre Handkamera so perfekt abgestimmt auf Nuancen der Atmosphäre, dass sie uns mit einer beeindruckenden emotionalen Kraft in die Handlung hineinzieht.
Lila Avilés | MEX/DNK/FRA 2023 | 95′ | OmU