Das Transit Filmfest zeigt REAS: Zwischen Lachen und Weinen, Singen und Tanzen, Doku und Musical: REAS ist vieles, aber sicherlich kein typischer Frauenknastfilm
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Yoseli träumt davon, eines Tages nach Europa zu reisen – doch alles kommt anders, als sie am Flughafen wegen Drogenhandels verhaftet wird und in einem Frauengefängnis in Buenos Aires landet. Dort lernt sie andere Inhaftierte kennen und wird Teil einer einzigartigen Verbundenheit, die in einem Raum der Enge und Gewalt allen Unmöglichkeiten zum Trotz am Leben gehalten wird.
Lola Arias‘ Knast-Musical REAS verwandelt die Traumata junger Inhaftierter in Musik und Tanz. Die Laien-Darsteller*innen spielen, als ginge es um ihr Leben, tanzen und singen durch ihre Vergangenheit in die eigene Zukunft. Der Kontrast des grauen Gefängnis-Ambientes und die unwiderstehliche DIY-Ästhetik irgendwo zwischen Rockmusical und Voguing verleihen dem Film einen ganz eigenen, liebevollen Charme. Musical muss hier nicht perfekt inszeniert sein, ebenso wenig die Sänger- und Tänzer*innen. Im Zentrum stehen echte Menschen und ihre Geschichten – ergreifend, schonungslos und selbstbestimmt –, ohne dabei Gefängnis-Stigmata von roher Gewalt und Rangordnung zu reproduzieren. Stattdessen fokussiert sich Arias auf den Zusammenhalt einer Gemeinschaft, auf die Menschlichkeit und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Lola Arias | ARG/DEU/CHE 2024 | 83′ | OmU
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