Seit 2025 ist die App
MONUMENTA in einer ersten Phase online zugänglich, und somit ein Pilotprojekt, welches sämtliche der rund 4.400 Bau-, Boden- und Kunstdenkmäler sowie weitere prägende Monumente in Stadt und Kreis Regensburg digital präsentieren soll. Primär sind Texte und Bilder zu sehen, welche punktuell um weitere Medien wie Videos oder 3D-Modelle ergänzt werden. Inhaltlich stehen eine Beschreibung und eine Schilderung der Bau- und Nutzungsgeschichte im Vordergrund. Das Vorhaben wird vom Landratsamt Regensburg entwickelt, steht aber im digitalen Feld nicht allein, wie der digitale Dehio oder der Denkmalatlas Niedersachsen zeigen.
Zu diesen eher dokumentarischen Formaten stehen die spektakulären Ergebnisse und publikumswirksamen Verfahren der künstlichen Intelligenz in eklatantem Gegensatz: präzise Beschreibungen und sachlich gehaltene Fotografien gegenüber Farbenpracht und gewagtesten Kompositionen – das Bemühen um Authentizität und Erhaltung gegenüber Spekulation und Rekombination – der Forscher mit Fotoapparat, Klemmbrett und Regenschirm vor Ort gegenüber dem sekundenschnellen Durchforsten von Datenbeständen vom Bürostuhl aus – der regionale und topografische Kontext gegenüber der konsequenten Globalisierung.
Lässt sich hier eine Brücke bauen? Kann die generative KI ein erhellendes Licht auf Denkmäler werfen? Hilft sie Denkmäler zu verstehen, ihnen eine Stimme, einen Ort in der Gesellschaft zu geben? Oder entlarvt gerade der behauene Stein die Beliebigkeit virtueller Phantasmagorien?
Im Rahmen eines Projektseminares erarbeiten momentan 14 Studierende der Kunstgeschichte die Inhalte einer Ausstellung, die im Sommer 2026 im Foyer der Universitätsbibliothek gezeigt wird. In der aktuellen Arbeitsphase des Projekts liegt der Fokus darauf, die Inhalte der Monumenta-App – darunter Bilder, Texte, Architekturen, Innenräume und Wege – mit gängigen KI-Verfahren zu bearbeiten. Dabei soll einerseits ein kritischer Blick auf die Leistungsfähigkeit dieser Technologien und ihre vielfältigen Implikationen ermöglicht werden. Andererseits unterstützt der Einsatz dieser Verfahren die aktuelle Arbeitsphase des Projekts.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem
Institut für Kunstgeschichte der Universität Regensburg statt.
Bild: Ehem. Burgkapelle St. Oswald in Auburg (Monumenta.de), bearb. mit Artbreeder
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