Das Transit Filmfest zeigt: THE FISH TALE: A girl or a boy (or a fish), it doesn’t matter… Zwischen Oktopus und Makrele ist noch Platz für Fish-head Mibou – Ein entwaffnend herzliches Plädoyer fürs Anderssein!
Zu behaupten, Mibou (Non) würde Fisch ›nur‹ lieben, wäre eine glatte Untertreibung. Seit einer innigen Umarmung mit einem Oktopus sind kleine und große Meeresbewohner alles, woran die junge Japanerin denken möchte. Sie ist besessen davon, Wassertiere zu studieren, sie zu zeichnen und außerdem jeden Tag zu essen. Ihren Eltern hängen die Kinks der Tochter schnell zum Hals heraus: Schließlich müssen für Makrele, Seebrasse oder Tintenfisch immer neue Kochrezepte gefunden werden. Doch zunehmend erfährt ›Fish-aholic‹ Mibou in einem der fischverrücktesten Länder der Erde Bewunderung für ihre außergewöhnliche Leidenschaft.
Shûichi Okita adaptiert mit entwaffnender Herzlichkeit und Kreativität die kuriose Lebensgeschichte von Sakana-kun, einem in Japan weit bekannten Star-Ichthyologen, nicht unbedingt werk-, dafür umso herzgetreuer. Sakana-kuns/Mibous ungemein witzig und detailverliebt erzählte Geschichte führt uns einmal mehr vor Augen, dass es zahlreiche abweichende, nichtnormative Wege ins Leben gibt und es äußerst lohnenswert sein kann, seine noch so unterschiedlichen Lieb- und Leidenschaften mit unerschütterlicher Beharrlichkeit weiter zu verfolgen. Längst sollte auch der*die Letzte den Schuss vernommen haben: Die Welt ist divers und normal ist keine*r von uns!
Shûichi Okita | JAP 2022 | 120′ | JP, OmeU