Das Transit Filmfest zeigt LIEBE, D-MARK UND TOD (AŞK, MARK VE ÖLÜM): Es wurden Arbeiter*innen gerufen, doch es kamen Menschen: vom Sehnsuchts- und Protestpop türkischer ›Gastarbeiter*innen‹ zum wütenden Hip-Hop ihrer Kinder und Enkelkinder.
Ab 1961 wirbt die Bundesrepublik Arbeitskräfte aus der Türkei an. Mit den ersten Einwander*innen kommen auch ihre Familien, ihre Kultur und ihre Musik: Hin- und hergerissen zwischen ewigem Fremdsein und Ankommen in Deutschland, singen sie in ihren Liedern von der Sehnsucht nach der alten Heimat und vom Leben in der neuen: von LIEBE, D-MARK UND TOD.
Cem Kayas ungeheuer lebendige Musikdoku setzt sich anhand von vielgestaltigem Archivmaterial mit der beispiellosen Geschichte einer Musik auseinander, von deren Popularität die meisten Deutschen kaum etwas mitbekommen haben dürften. Kaya zeigt turmhohe Stapel eifriger Kassetten-Sammler*innen, alte Homevideos türkischer Feierlichkeiten, und wenig bekannte Fernseh-, Konzert-, und Radioaufnahmen. Er begleitet die einstigen Popstars der Einwander*innen zum Höhepunkt ihrer Karrieren auf ausverkaufte Tourneen und befragt sie als wichtige Zeug*innen einer bis heute im (post-)migrantischen Pop und Hip-Hop fortlebenden Protest- und Popkultur. AŞK, MARK VE ÖLÜM ist ein kraftvolles Porträt einer Musik, die es für die meisten erst noch zu entdecken gilt.
Cem Kaya | DEU 2022 | 96′ | DE, OmU