+++ Teil der Veranstaltungsreihe „Regensburg liest ein Buch“, die dieses Jahr gemeinsam mit Tel Aviv zum Buch „Die Lügnerin“ von Ayelet Gundar-Goshen stattfindet:
https://www.regensburg-liest-ein-buch.de/ +++
mit Dr. Julie Grimmeisen, akademische Leiterin, Generalkonsulat des Staates Israel in München
Julie Grimmeisen stellt das Bild der »Neuen Hebräischen Frau« nach der Gründung des Staates Israel und dessen Wiedergänger im gegenwärtigen israelischen Frauenideal vor.
Das Konsumverlangen der israelischen Gesellschaft, verkörpert durch die seit 1950 jährlich gewählte glamouröse Schönheitskönigin, stand im klaren Widerspruch zum ebenfalls sehr wirkmächtigen Vorbild der sozialistischen Pionierin, die als gleichberechtigtes Mitglied ihrer Gemeinschaft, Seite an Seite mit den männlichen Kameraden die jüdische Nation in ihrem eigenen Land wiederbelebte.
Bei der Institutionalisierung der Wahl der israelischen Schönheitskönigin ging es nicht nur darum, eine „schöne“ junge Frau zu küren, sondern ihren Körper und ihr Gesicht mit nationalen Symbolen, Traditionen und Werten zu verbinden. Die gewählte Schönheitskönigin Israels sollte nicht nur mit den internationalen Schönheiten konkurrieren können, sondern auch eine repräsentative Vertreterin ihres Volkes sein. Hierfür wurde ihr Körper – als Repräsentationsoberfläche der angestrebten Idealvorstellungen – kollektiv sinnstiftend aufgeladen.
Die widersprüchlichen Attribute bestimmen und formen die Ideale der israelischen Frau bis in die Gegenwart.
Dr. Julie Grimmeisen, geb. 1983, ist akademische Leiterin im Generalkonsulat des Staates Israel in München. Sie promovierte am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der LMU München. Ihre Dissertation erschien 2017 unter dem Titel „Pionierinnen und Schönheitsköniginnen. Frauenvorbilder in Israel, 1948-1967“ im Wallstein Verlag.
Eintritt frei.
Eine Veranstaltung des Generalkonsulats des Staates Israel in Kooperation mit dem Jungen Forum der DIG Regensburg und der Stadt Regensburg.