Beiträge mit Tag ‘Kultur’

In der Leitmotiv-Burleske von Herbert Rosendorfer trifft die tragische Liebesgeschichte von Tristan und Isolde auf das inszenatorische Geschick von Carlo Goldoni – mit unvorhersehbaren und komischen Folgen. Was passiert, wenn der Autor von „Der Diener zweier Herren“ ausgerechnet Wagners Libretto zu „Tristan und Isolde“ in die Finger bekommt? Vor allem, wenn Goldoni beschließt, genau dieses Stück mit seiner Komödiant:innengruppe aufzuführen. Diese irrwitzige Konstellation ist der Ausgangspunkt von Herbert Rosendorfers Stück, in dem man als Zuschauer:in mitverfolgen kann, wie das Commedia dell’arte-Personal mit Musik und Text von Tristan und Isolde kämpft und sich den Stoff immer mehr zu eigen macht – was auch bedeutet, dass es zu unwesentlichen Veränderungen kommen kann. Als großer Theaterspaß erdacht, lebt das Stück von der Verbindung verschiedener Theater- und Opernwelten in einer immer liebevollen Verquickung von großer Oper und komödiantischen Scherzen, gewürzt mit Seitenhieben auf das deutsche Theaterpublikum, Gesprächen zwischen Lessing und Goldoni, einigen Gedanken über das Komische und einer Prise Bewunderung für Shakespeare. Wie sich internationale Theatergruppe mit Teilnehmenden aus über zehn Ländern unter der Regie zweier Lehrkräfte des Lehrgebiets Deutsch als Fremdsprache dieses Stoffs angenommen hat, kann man jetzt vom 4. bis zum 8. Juli jeweils um 19.30 im Theater an der Uni begutachten. Was im letzten Oktober mit einer – wie jedes Jahr – völlig neu zusammengestellten Truppe in Probenarbeit begann, wird nun nach einer beinahe neunmonatigen Probenzeit Anfang Juli mit den Aufführungen im Theater an der Uni – ermöglicht durch die Unterstützung des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz – zum Abschluss gebracht. Das Stück von 1983 bietet auch 2023 hinter den vielen Späßen in diesen ernsten Zeiten einen Blick auf die Zeitlosigkeit des Theaters, in dem die alten Geschichten immer wieder neu sind – und manchmal mit alten Lösungen doch zu einem Happy End führen. Ob Babylon unter den geforderten zwei Stunden bleibt und ob und wie sich eine tragische Liebesgeschichte mit einer Komödiant:innentruppe verträgt, das sei aber hier nicht verraten… „Don Tristano und Donna Isotta oder zwei Stunden sind oft mehr wert als vier. Leitmotiv-Burleske von Herbert Rosendorfer“ am 4., 5., 6., 7. und 8. Juli jeweils 19.30 im Theater an der Uni. Karten an der Abendkasse und über https://stwno.de/de/reservierung für 5,-€ bzw. 8,- €.

Odes(s)a – Blicke auf die Regensburger Partnerstadt (2): Die „Kleine Ukraine“ in der Regensburger Ga

Nach Ende des 2. Weltkrieges lebten mehrere Tausend Menschen aus der Ukraine für ca. 4 Jahre unter dem Schutz der USA in der Ganghofersiedlung. Diese Displaced Persons schufen eine kleine Ukraine mit eigener Schule, Bäckerei, Schneiderei, sogar eigener Briefmarke. Ihre Zeit in Regensburg behielten die später in die USA ausgewanderten Menschen sehr positiv in Erinnerung. Aus den damaligen Fotos und Filmaufnahmen wurde ein Film zusammengestellt. 2014 hat das Europaeum der Uni Regensburg diesen in einem New Yorker Archiv entdeckt. Filmgespräch: Walter Koschmal.

Don Tristano und Donna Isotta oder zwei Stunden sind oft mehr wert als vier.

Die internationale Theatergruppe „Babylon“ der Universität Regensburg zeigt mit der Leitmotiv-Burleske von Herbert Rosendorfer am 4., 5., 6., 7. und 8. Juli, was passiert, wenn eine Truppe Komödiant:innen auf die tragische Liebesgeschichte von Tristan und Isolde stößt.
Karten an der Abendkasse und über https://stwno.de/de/reservierung für 5,-€ bzw. 8,- €, Aufführungen jeweils um 19.30 im Theater an der Uni

Odes(s)a – Blicke auf die Regensburger Partnerstadt (1): Odes(s)a – multiethnisch und kosmopolitisch

Mirja Lecke, Guido Hausmann und Oleksandr Zabirko (alle Uni Regensburg) diskutieren den internationalen Charakter der Stadt, in der seit 1792 jüdisches, ukrainisches und russisches Leben blüht. Odes(s)a ist weltbekannt für seine reiche mehrsprachige Kultur, die von der Geistesgeschichte und Bildung bis hin zu Musik, Oper und Literatur reicht, sie war bis vor kurzem ein Sehnsuchtsort für Kunst- und Kulturschaffende. Dass z.B. die Frage der Sprachwahl auch heute noch aktuell ist, zeigt die unterschiedliche Schreibweise ihres Namens. Moderation: Walter Koschmal, Musik: Sofia Mishkurova (Piano).

Literatur aus der Ukraine | Lesung & Gespräch

Iryna Tsilyk ist Schriftstellerin und Regisseurin und hat bereits acht Bücher (Lyrik, Prosa, Kinderbuch) verfasst, Artem Tschech ist Autor von zehn Büchern (Prosa und Sachbuch). Einzelne dieser Werke wurden ins Deutsche übersetzt. Igor Pomeranzew hat einen Essay in State of War verfasst und dazu auch eine neue Ausgabe seines Buches Czernowitz auf Deutsch veröffentlicht.

drin