„Beim Breaking geht es nicht ums Gewinnen –
mir gefällt der Prozess, den ich dabei mit mir selber habe. Wenn ich als Mensch wachse –
wachse ich auch als Tänzer. Ich bin frei in dem, was ich tue!
Es macht mich glücklich, zu tanzen!“
Joanna, „BGirl Joanna“ und Serhat, „BBoy Said“ verbindet dieselbe Leidenschaft: Breaking.
2024 wird Breaking in Paris olympische Premiere feiern. Joanna und Serhat nutzen die
Chance, ihre Kunstform für die Gesellschaft sichtbarer zu machen. Gleichzeitig ist es eine
Herausforderung, der Breaking Culture und dem Leistungsgedanken in dem System Olympia
gerecht zu werden.
Von der Straße auf die olympische Bühne: In New York wurde in den 1970ern mit Breaking
ein neuer Tanzstil geboren. Heute messen sich BBoys und BGirls in Battles, die von einer
Jury bewertet werden. Zum ersten Mal in der Geschichte trifft die Breaking Szene auf das
olympische System.
Serhat ist bereits im deutschen Bundeskader. Er hat das Breaken schon mit sechs Jahren im
Jugendzentrum im Münchner Kieferngarten für sich entdeckt.
Seit 2008 ist Serhat Mitglied der „Sankofa“ Crew. Frei leben und tanzen zu können, ist für
Serhat keine Selbstverständlichkeit. Serhat lebt in München und ist auch dort geboren, aber er
ist Uigure. Die Familie stammt aus dem autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas.
Sie floh 1995 über Kasachstan nach Deutschland. Jetzt im deutschen Bundeskader für
Olympia trainieren zu können, bedeutet ihm und der Familie viel.
Fast jedes Wochenende ist er unterwegs zu einem Battle. Nicht nur für den Kader, auch in der
Szene will Serhat weiter präsent sein. Zusätzlich hat er ein Studium begonnen, unterrichtet
und verdient Geld mit Tanzauftritten.
Joannas Ziel ist es 2023 in den Deutschen Bundeskader zu kommen, dafür muss sie in
Vorentscheiden, sogenannten „Ranking Battles“, möglichst viele Punkte sammeln.
Mit 17 wurde sie in der Crew „The Saxonz“ aufgenommen. Sie ist das einzige BGirl in der
Crew und trainiert im Landeskader Sachsen.