Das Transit Filmfest zeigt BIRD: Bailey, Bird und Britpop gegen den Rest der Welt – Andrea Arnolds rougher Kitchen-Sink-Fantasy stutzt so schnell niemand die Flügel!
Die zwölfjährige Bailey lebt mit ihrem Vater Bug in einem besetzten Haus in Südengland. Anstatt sich um seine Tochter zu kümmern, feiert Bug lieber nächtelange Koks-Partys und will das Sekret einer südamerikanischen Kröte als halluzinogene Droge verkaufen – vorausgesetzt, sie schleimt erstmal. Auf der Suche nach Orientierung und Halt begegnet Bailey dem märchenhaften Bird. Der seltsame Kauz wird zu Baileys engstem Vertrauten – ganz nach dem Motto: Wir gegen die anderen!
Nach all dem Suff und Schmerz in AMERICAN HONEY kehrt Regisseurin Andrea Arnold zurück nach Großbritannien, um erneut von prekären sozialen Realitäten zu erzählen. Man könnte meinen, sie zieht ihren gefeierten Indie-Realismus durch; ein Kino, das an Filme von Ken Loach oder den Dardenne-Brüdern erinnert. Nicht ganz: BIRD überrascht schon früh mit eigenwilligen magischen Momenten. Barry Keoghan, Franz Rogowski und Newcomerin Nykika Adams spielen dabei dermaßen frei und überzeugend auf, dass wir nur noch mehr in diesem überwältigenden Märchen mit Musik von Blur, Fontaines D.C. und Sleaford Mods versinken.
Content Note: Drogen
Andrea Arnold | GBR/USA/FRA/DEU 2024 | 119′ | OmU