Das Transit Filmfest zeigt COPENHAGEN DOES NOT EXIST (KØBENHAVN FINDES IKKE): Romeo und Julia in Kopenhagen: Mit nordischer Präzision und roher emotionaler Wucht erzählt Martin Skovbjerg die bittersüße Geschichte einer Amour Fou, die lange nachhallt.
Manche Filme sind einfach »bigger than life«. In jeder Geste und Mimik, in jeder Einstellung und jedem Schnitt ist unendliche Bedeutung zu spüren – als ließen sich hier mehrere Leben in Momenten erfahren. Wenn wir das Kino nach diesen Filmen verlassen, kehren wir nicht einfach in den Alltag zurück. Wir sind zunächst orientierungslos, noch vollgesogen und aufgeladen von der alles erfassenden Atmosphäre, in die wir für eineinhalb Stunden mit Haut und Haaren eingetaucht sind.
Mit seiner nordischen Präzision und den beunruhigend durch die weiten Räume kriechenden Kamerabewegungen ist COPENHAGEN DOES NOT EXIST so ein Film. Verschachtelt und mit roher Wucht erzählt Regisseur Martin Skovbjerg die tragische Geschichte einer Amour Fou, die Erinnerung und Wahrnehmung in Frage stellt. Die Unausweichlichkeit, mit der Sander und Ida in unsterblicher Passion füreinander auf ihr Schicksal zusteuern, ist so bittersüß, dass es kaum zu ertragen ist. Eine durchdringende Mischung aus Beziehungsdrama und Psychothriller, die uns immer wieder den Atem anhalten lässt.
Martin Skovbjerg | DNK 2023 | 100′ | OmeU