Das Große Welttheater: Katharina Claudia Dobner & Heiner Riepl
19. Mai | 19:00 - 20:00 Uhr
| artspace Erdel
| Kostenlos
Besondere Zeiten. Besondere Bilder.
Wir erleben einen medialen Bildersturm, der direkt auf unser emotionales Zentrum abzielt, eine geistige Auseinandersetzung geradezu unterbindend. Wolf Erdel zeigt in seiner Galerie artspace Erdel zwei Werkzyklen von Katharina Claudia Dobner und Heiner Riepl. Beide Künstler reflektieren in ihren Arbeiten „Purgatorio“ und „endlich frei“ das Weltgeschehen, das uns oft den Atem nimmt.
Die Ausstellung mit dem Titel „Das Große Welttheater: Bilder zur Zeit“ ist vom 19. Mai bis 18. Juni 2022 zu sehen. Die Eröffnung findet am 19. Mai um 19 Uhr im artspace Erdel, Fischmarkt 3 statt. Heiner Riepl ist anwesend.
Die Bühnen- und Kostümbildnerin Katharina Claudia Dobner schuf 2020 das siebenteilige Werk „Purgatorio“, das die sieben Stufen des Leuterungsberges zeigt, die Dante mit seinem Seelengeleiter Vergil in der Divina Commedia durchschreitet. Zu Beginn dieses Aufstiegs ritzt ein Engel Dante sieben P für „peccata“/ Sünde in die Stirn. Sie verschwinden, wenn er durch Erschütterung, Mühe und inneren Trieb zur Heilung und Läuterung gefunden hat.
Der Maler Heiner Riepl kehrt für die Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg nach fast 40 Jahren vorübergehend zur figurativen Malerei zurück. In vier großformatigen Arbeiten aus den Jahren 2017-21 zeigt er, dass zivilisatorische Errungenschaften eher in sich zusammenstürzen als fixe Weltbilder. Die Erfahrung von Gewalt und Krieg ist in uns allen wie ein schlummerndes Ungeheuer. Wir können diesen Drachen zähmen, vertreiben oder vernichten können wir ihn jedoch nicht. Der Schlaf der Vernunft, sagt Goya, gebiert Ungeheuer. Lassen wir die Vernunft nicht ruhen.
Katharina Claudia Dobner (*1981) machte 2011 ihr Diplom zur Bühnen- und Kostümbildnerin an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee. Als freischaffende bildende Künstlerin nimmt sie an Gruppenausstellungen und Kunstsymposien teil, zeigt in Einzelausstellungen ihre Arbeiten und steht als Performerin auf der Bühne. 2019 wurde ihr künstlerisches Schaffen von der Stadt Regensburg mit dem Kulturförderpreis geehrt.
Heiner Riepl (*1948) studierte von 1973 bis 1980 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Freie Malerei und an der Universität Regensburg Philosophie, Geschichte und Wissenschaftsgeschichte (M.A.). Seit 1980 arbeitet er als freiberuflicher Maler. Riepls Bilder bestechen durch ihre Radikalität und ihre meditative Kraft. Seine Arbeiten sind ausgewogene Kompositionen aus Form und Farbe.
Neben seiner künstlerischen Arbeit bekleidete Heiner Riepl auch zahlreiche Ämter, wie z.B. den Vorsitz des Berufsverbandes Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz von 1985-1989 und von 1990-1993 den Vorsitz des Landesberufsverbandes Bildender Künstler Bayern. Von 1990 bis 2008 war er Mitglied im Gutachterausschuss für Bildende Kunst im Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.