Das Transit Filmfest zeigt DER SPATZ IM KAMIN:
Burning down the house! Zwischen verborgenen Sehnsüchten entfacht DER SPATZ IM KAMIN ein vergnüglich loderndes Feuer des Aufbruchs.
Nach dem Tod ihrer Mutter zog Karin samt Familie in jenes Haus ihrer Kindheit zurück, in dem sie und ihre Schwester unter ständigen Drangsalierungen zu leiden hatten. Als die Familien der beiden dort für eine Geburtstagsfeier zusammenkommen, zeigen sich die Schwestern von der eigentlich freudigen Zusammenkunft wenig beseelt. Unter der Last vergangener Konflikte brodelt, stürmt und tobt es gewaltig. Bald werden erschreckend beiläufig Erbstücke zerdeppert, eine Katze in der Waschmaschine ertränkt und unzählige weitere Boshaftigkeiten ausgeteilt.
Konsequent tauchen Ramon und Silvan Zürcher zum Abschluss ihrer nur lose zusammenhängenden »Tier-Trilogie« auch in ihrem dritten gemeinsamen Film in Abgründe des menschlichen Zusammenlebens ein. DER SPATZ IM KAMIN ist die rätselhafte wie kuriose Erzählung der eigenwilligen Emanzipation einer unglücklichen Frau (grandios: Maren Eggert). Lange schwelende innere Konflikte und alltägliche emotionale Zumutungen treten hier (endlich?) offen zutage. Maßgeblich geprägt wurde der Film von der queeren Biografie von Regisseur Ramon Zürcher, der hier den erlösenden Umbruch der Verhältnisse innerhalb einer Familie durchexerziert.
Ramon Zürcher | CHE 2024 | 117’
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