Das Transit Filmfest zeigt EIN SCHÖNER ORT: Trotz verschwindender Menschen und mysteriöser Hühner fürchten sich die Dorfbewohner in diesem düsteren Anti- Heimatfilm vor allem vor einem: Veränderung.
n einem kleinen Bauerndorf gehen seltsame Dinge vor sich: Nach und nach verschwinden Menschen und seltsame Hühner tauchen auf. Aus dem empfangsschwachen Radio tönen Nachrichten über eine Rakete, die die Menschheit an den Rand des Sonnensystems bringen soll. Die Rettung vor dem Ende der Welt? Doch in der verwitterten Landidylle scheint die Zeit still zu stehen. Hier leben die Menschen in ihrem eigenen trostlosen Kosmos. Lediglich Güte (Clara Schwinning) und Margarita (Céline de Gennaro) wollen sich ihrem Schicksal nicht fügen.
Mit stimmungsvollen Bildern wie Landschaftsmalereien und düsteren, sakralen Chorgesängen umhüllt uns die dichte Atmosphäre des Films. EIN SCHÖNER ORT ist trotz der übernatürlich anmutenden Endzeitparabel sinnlich und geerdet. Katharina Huber entromantisiert den deutschen Heimatbegriff und erschafft eine moderne, ernste und stilsichere filmische Auflehnung gegen klischeehafte Abbildungen deutscher Kultur, indem sie auf die tiefe Brüchigkeit und Schizophrenie innerhalb der Gesellschaft hinweist.
Katharina Huber | DEU 2023 | 108′ | OmeU