Das Transit Filmfest zeigt I SAW THE TV GLOW: Obsessed with a TV-Show: Jane Schoenbruns Hommage an das Prä-Internet-Fantum beschwört die identitätsstiftenden Zwischenwelten der Generation Buffy.
USA, 1996: Jeden Samstagabend um halb elf flimmert die Mystery-Teenieserie ›The Pink Opaque‹ über den Röhrenfernseher im Keller der queeren Einzelgängerin Maddy. Was wie ein campiges Mash-up aus BUFFY, AKTE X, TWIN PEAKS und CHARMED anmutet, ist für Maddy ein identitätsstiftendes Paralleluniversum. In heimlichen nächtlichen Verabredungen teilt sie ihre Obsession mit dem jüngeren High-School-Außenseiter Owen, dessen Sicht auf die Realität im Flackern des Bildschirms zu bröckeln beginnt.
Mit pink-opaken Kathodenstrahlen beamt uns Jane Schoenbrun zurück in eine Zeit, in der Popkultur auf Präsenz basierte und die neue Episode der Lieblingsserie das Nonplusultra lebensüberdrüssiger Teenies war. In der Realität sind Maddy und Owen Fremdkörper. Erst ›The Pink Opaque‹ gibt ihnen das Gefühl, dass eine parallele Dimension der Ort sein könnte, wo sie wirklich hingehören. I SAW THE TV GLOW beschwört dieses erwartungsvolle Gefühl und ist dabei – wie schon Schoenbruns Debüt WE ARE GOING TO THE WORLD’S FAIR – nicht ganz Horrorfilm. Und doch überkommt uns dieses unheimliche Kribbeln an der Schnittstelle von Fantasie, Nostalgie, Angst und Sehnsucht wie eine halbvergessene Erinnerung tief aus dem jugendlichen Unterbewusstsein.
Content Note: Depression