Das Transit Filmfest zeigt KOKOMO CITY: »A Black man should be this way, a Black woman should be that way – Kiss my ass!« Offenes, lustvoll-performatives Doku- Porträt über Schwarze trans Frauen und ihre Erfahrungen in der Sexarbeit.
Koko Da Doll. Daniella Carter. Liyah Mitchell. Dominique Silver. Vier Frauen erzählen spannende, schockierende und witzige Anekdoten aus ihrem Leben als Schwarze trans Sexarbeiterinnen: geprägt von Gewalt und Prekarität – »Why does a woman have to suck a dick in order to go to Benihana’s?« – aber auch von Freude und Stolz.
In übersaturiertem Schwarz-Weiß mit dynamischem und provozierend plakativem Editing, untermalt von eingängigen Pop-Hits wie Street Lights von Randy Crawford: KOKOMO CITY fühlt sich an wie das MTV-Video, das sich MTV niemals zu senden getraut hätte. Damit spiegelt das Debüt von D. Smith die stürmische Energie ihrer Protagonistinnen, die sich von den Widrigkeiten, die ihnen die Gesellschaft bereitet, nicht unterkriegen oder definieren lassen wollen. Stattdessen stellen sie demonstrativ performativ ihre Schönheit und Sexualität in den Mittelpunkt und lachen über die Unsicherheiten ihrer cis-männlichen Kunden. Die Konventionen des Dokumentarfilms bewusst über Bord werfend, ist dieses offene, direkte und explizite Porträt eine absolute Offenbarung.
D. Smith | USA 2023 | 73′ | OV