Das Transit Filmfest zeigt PALLIATIVSTATION: »Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.« Ein geduldiger, eindringlicher Dokumentarfilm über einen Ort, dessen stiller Faszination wir uns nicht entziehen können. Draußen rauscht der Alltag, doch drinnen ist es ruhig. Als wäre die Palliativstation des Berliner Franziskus-Krankenhauses ein abgeschlossenes Universum mit ihrem eigenen, langsamen Rhythmus. Hier – wo unheilbar, lebensbedrohlich und chronisch fortschreitend erkrankte Menschen nicht mehr mit dem Ziel der Heilung, sondern mit dem Ziel der bestmöglichen Lebensqualität in ihren verbleibenden Tagen betreut werden – wirkt es, als hätte Zeit eine andere Bedeutung bekommen. An die Stelle von Hektik und Eile tritt eine tiefe, fokussierte Form der Hinwendung. Nicht nur bei der Pflege und im Gespräch mit den Kranken, sondern auch bei den Beratungen mit den Angehörigen oder im Stationsteam. Und in dieser Offenheit wirken auch Leid, Verzweiflung, Trauer, Sehnsucht und Dankbarkeit so viel stärker. Philipp Döring begleitet das Leben auf der Station als Ein-Mann-Team mit der gleichen unerschütterlichen, unaufgeregten Geduld und Nähe, die auch die Pfleger*innen und Ärzt*innen an den Tag legen. Nichts lenkt vom Mitgefühl und der Fürsorge ab, die den Menschen hier entgegengebracht werden. Und wenn das Ringen um das Wohlergehen der Patient*innen auch anstrengend und schmerzhaft ist: Es wirkt, als wäre an diesem Ort, wo der Tod so nah ist, eine andere, beinahe utopische Form von Mitmenschlichkeit möglich. Philipp Döring | DEU 2025 | 245′ | OmeU Mit Gast: Philipp Döring