Das Transit Filmfest zeigt PEPE: Not so Happy Hippo: Pablo Escobars totes Kokain-Nilpferd Pepe reißt das Maul auf und erzählt uns die Geschichte seines Lebens.
Eine tiefe, dröhnende Stimme füllt den Raum. Eine Stimme, die sich fragt, wo sie hier gelandet ist. Eine Stimme, die das Konzept von Worten eigentlich gar nicht kennen sollte. Es ist die Stimme eines verstorbenen Flusspferdes, das uns die Geschichte seines Lebens erzählt. Sie beginnt mit Drogenbaron Pablo Escobar, der in den 1970er-Jahren vier Flusspferde von Afrika nach Kolumbien schmuggeln ließ, um sie in seinem Privatzoo zu halten. Von hier an nimmt die Reise eines dieser Flusspferde seinen Lauf. Zwischen Begegnungen und Missverständnissen, Momenten der Klarheit und der Traurigkeit, erlangt es fernab seiner Heimat unverhoffte Berühmtheit – als das erste und einzige Nilpferd, das je auf dem amerikanischen Kontinent getötet wurde, von der Presse getauft ›Pepe‹.
Hitzeflimmernde Aufnahmen der Natur Afrikas, dümpelnde Hippos im kolumbianischen Regenwald, collagenartig eingebundenes Found Footage der sensationsgeilen südamerikanischen Boulevard Presse – Regisseur Nelson Carlo De Los Santos Arias unkonventioneller Film bietet uns eine multiperspektivische und fragmentarische Erzählweise des tierischen Bewusstseins und dessen Blick auf die Irrwege der Menschen.
Nelson Carlo De Los Santos Arias | DOM/NAM/DEU/FRA 2024 | 122′ | OmU