Das Transit Filmfest zeigt: ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE. Zwischen Zerstörung und Zärtlichkeit: ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE ist »Österreichs erster und vermutlich wichtigster Beitrag zur queeren Filmavantgarde.«
»Schwenk auf ›Spy‹, eine der weiblichen Hauptfiguren (Susanna Heilmayr) am Schreibtisch. Weiße, weite Bluse (New Romance), Federkiel, manisch konzentriert schreibend, oder zeichnend. Zwischenschnitte auf Frucht und Blüte (Les Fleurs du Mal), sie öffnet die Bluse, nimmt einen Schluck aus der Schnapsflasche und geht zum Fenster. Von außen sehen wir sie mit aufgerissenen Augen (Cathy? Heathcliff?) das Fenster schließen, Cut Away auf zwei pissende Heilige, es blitzt. Ein Zweig schlägt aufs Fenster. Szenenwechsel.
So beginnt Österreichs erster und vermutlich wichtigster Beitrag zur queeren Filmavantgarde, der experimentelle Spielfilm ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE. Eine no-budget Produktion, Wiens feministische, queere Avantgarde-Performance-Musik-Szene fungiert als Ensemble, es ist eine wilde, elliptisch erzählte und von Ton- und Bild-Aphorismen strotzende Tour de Force in die Zukunft einer Stadtruine, durch die sich die Protagonist*innen mit den bedeutsamen Namen Spy, Volley, Nun und M tanzen, kämpfen, schlagen, ficken, lieben und hassen.«
Auszug aus: Andrea B. Braidt, »Aphorismus und Avantgarde. Das Anorganische in Rote Ohren fetzen durch Asche.«
Ursula Pürrer, Ashley Hans Scheirl & Dietmar Schipek | AUT 1991 | 90′ | OmeU