In der Podiumsdiskussion FORUM soll das Thema der diesjährigen Retrospektive ALL THE GOOD GIRLS GO TO HELL vertieft werden. Dazu sprechen Moderator Lukas Liška (Woche der Kritik, Berlin) und Transit-Co-Kuratorin Bianca Schweighofer (Medienwissenschaft, Regensburg) mit Karola Gramann (Kinothek Asta Nielsen, Frankfurt am Main), Ashley Hans Scheirl (Bildende Kunst, Wien) und Corinna Kühn (Kunstgeschichte, Münster) über feminische Filmgeschichte und die Grenzbereiche zwischen Kunst und Punk.
Karola Gramann
ist Filmkuratorin und Co-Gründerin der Kinothek Asta Nielsen in Frankfurt am Main, mit der sie deutschlandweit einzigartige feministische Film- und Kinoarbeit leistet. Ihre besondere Leidenschaft gilt dem Experimentalfilm, dem Stummfilm und seiner Aufführung mit Musik, sowie der Geschichte und Gegenwart des queer cinema. Zusammen mit Heide Schlüpmann (Transit 2020/21) veröffentlichte sie zahlreiche Texte und kuratierte Filmprogramme und Retrospektiven. Gemeinsam mit Gaby Babić und Heide Schlüpmann gründete sie 2018 das Festival Remake. Frankfurter Frauen Film Tage. In den 1980er Jahren leitete sie die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen.
Hans Ashley Scheirl
ist bildende*r Künstler*in in Wien. In den 70er- und 80er-Jahren war Scheirl an den performativen Musikexperimenten (»8 oder 9«, »Ungünstige Vorzeichen«) beteiligt und realisierte bis 1996 über 50 Super-8 Kurzfilme. Bekannt wurde Scheirl durch die beiden experimentellen Spielfilme ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE (siehe S. 88) und DANDY DUST (1998). Scheirl lebte in New York und London, wo sie*er Teil einer Szene von Queer- und Transgender-Künstler*innen wurde. Er*sie erhielt das österreichische Staatsstipendium für bildende Kunst, den Kunstpreis der Stadt Wien, den österreichischen Preis für Bildende Kunst des Bundeskanzleramts und ein Stipendium des DAAD in Berlin. Bis 2022 leitete Scheirl den Fachbereich »Kontextuelle Malerei« an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 2022 vertrat Scheirl zusammen mit Jakob Lena Knebl Österreich auf der Biennale in Venedig.
Corinna Kühn
Corinna Kühn ist Kunsthistorikerin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für
Kunstgeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Im Juli 2017 wurde sie an
der Universität zu Köln promoviert mit einer Dissertation zum Thema »Medialisierte Körper.
Performances und Aktionen der Neoavantgarden Ostmitteleuropas in den 1970er Jahren«. Sie studierte Kunstgeschichte, Slavistik sowie Ethnologie und ist Mitbegründerin der Filmreihe Köln. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Kunstgeschichte Ostmitteleuropas, Kunst unter totalitären Bedingungen, Theorien der Film- und Videokunst sowie die feministische Avantgarde.
« Alle Veranstaltungen