Das Transit Filmfest zeigt
RIAFN (Hannes Lang | DEU 2019 | 30′): Der Klang der Alpen: Idiom, Gesang sowie Rufe und Befehle von Bäuer*innen und Hirt*innen verdichten sich zwischen künstlerischem Ideal und dokumentarischem Realismus zu einem Film, der von lokalem Charakter und Rhythmus geprägt ist. Es offenbart sich ein utopischer Ort, losgelöst von der zwanghaften Geschwindigkeit moderner Kommunikationstechnologie. RIAFN erschließt eine märchenhaft-klingende Welt – fremdartig und doch vertraut, rhythmisch rufend und chaotisch bimmelnd, harmonisch und dissonant.
MOUNE Ô (Maxime Jean-Baptiste | BEL/FRA 2022 | 14′): Der experimentell-dokumentarische Kurzfilm MOUNE Ô von Maxime Jean-Baptiste kollagiert und experimentiert mit Videoaufnahmen der Premiere von Alain Malines Spielfilm JEAN GALMOT – FLAMMEN ÜBER CAYENNE (1990), in dem Jean-Baptistes Vater mitwirkte. Die Bilder und Kommentare geben den Blick auf das Fortdauern kolonialer Vermächtnisse frei, die im kollektiven Unterbewusstsein des Westens als Stereotype weiterleben. Kleine alltägliche Gesten bilden den Rhythmus für ein Aufbegehren gegen die Unterdrückung.
X (Mareike Wegener | DEU 2021 | 29′): Zwischen dem Keuchen eines Akkordeons und wehmütigem Blues-Gesang erklingt eine mythische Ode an das Ruhrgebiet: Zwei Männer suchen nach ihrem Platz in einer sich verändernden Umgebung. Der eine erinnert sich an die Arbeit unter Tage, die ihm die Lunge ramponiert hat. Der andere sammelt mit zittrigen Händen Metall, um sich über Wasser zu halten. X ist eine Hommage der Regisseurin Mareike Wegener an Leben und Arbeit ihres (Groß-)Vaters und verbindet dabei Zechen-Tradition mit Kultritual, Dokumentation mit Fiktion.