Kenny Garrett ist seit den 80er-Jahren einer der einflussreichsten Altsaxofonisten der Jazz-Szene, ein Virtuose und gleichzeitig Melodiker, mit einem unverkennbar matt strahlenden Ton. Er hatte mehrfach Grammy-Nominierungen und gewann sieben Mal den Leser-Poll von „Down Beat“ in der Sparte Altsaxophon und Jazz-Album des Jahres.
Mit „Sounds From The Ancestors“ begibt er sich auf eine Reise in seine familiäre Vergangenheit, würdigt die Klänge seiner afrikanischen Vorfahren und rezitiert Gebete und Lieder, die bei der Arbeit auf den Feldern gesungen wurden. Dabei fließt Garretts Gefühl für melodische Phrasierung wunderbar leicht mit ein – und mit seinem Blick in die Vergangenheit nimmt er zugleich Einfluss auf den zukünftigen Sound des Jazz.
Kenny Garretts neueste Veröffentlichung Sounds from the Ancestors ist ein facettenreiches Album. Die Musik lässt sich jedoch nicht in die engen Grenzen des Jazz-Idioms einordnen, was nicht überrascht, wenn man bedenkt, dass der Altsaxophonist und Komponist Größen wie Aretha Franklin und Marvin Gaye als wichtige Bezugspunkte anerkennt. Ähnlich wie Miles Davis‘ bahnbrechende LP On the Corner seine wichtigsten Vorbilder – James Brown, Jimi Hendrix und Sly Stone – unterlief und dann sein eigenes, einzigartiges, polyrhythmisches, grooviges und improvisationslastiges Universum schuf, besetzt Sounds from the Ancestors seinen eigenen Raum mit intellektueller Klarheit, klanglichem Einfallsreichtum und emotionalem Gewicht.
„Sounds from the Ancestors untersucht die Wurzeln der westafrikanischen Musik im Rahmen von Jazz, Gospel, Motown, Hip-Hop und allen anderen Genres, die von der jùjú- und yorubanischen Musik abstammen“, erklärt Garrett. „Es ist wichtig, die Wurzeln der Vorfahren in den Klängen anzuerkennen, die wir in der Ästhetik der westlichen Musik untergebracht haben.“