18 Nov2024
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REPUBLIC OF SILENCE
Das Böse hat einen sehr lauten und furchterregenden Klang«, prägt sich Diana El Jeiroudi schon im Kindesalter ein. Das Aufwachsen und Leben in einem von Überwachung, Diktatur und Zensur geprägten Land hat Spuren hinterlassen: verordnetes Schweigen, Gedanken nur im Geheimen, gefangen in der Stille. Heute lebt die exilierte syrische Filmemacherin mit ihrem Partner in Berlin. Mit REPUBLIC OF SILENCE versucht sie Aufarbeitung – besser gesagt: Traumabewältigung. Sie verdichtet alte Filmaufnahmen mit neuen, verwebt das Material mit tagebuchartigen Gedanken, mit Ängsten und Träumen, mit Porträts von anderen im Exil lebenden Menschen und nicht zuletzt mit einer ganz persönlichen Liebesgeschichte.
Über zehn Jahre arbeitete El Jeiroudi an REPUBLIC OF SILENCE, für den sie über 600 Stunden Filmmaterial zusammentrug. Das Ergebnis ist ein vielschichtiges filmisches Mosaik, anhand dessen nicht nur der politische wie gesellschaftliche Zerfall eines Landes sicht- und hörbar gemacht wird, sondern auch die persönlichen Traumata, die ein von Diktatur und Angst geprägtes Leben hinterlässt. Ein in vielerlei Hinsicht epischer Essayfilm, ein tief berührendes Memoir, ein überwältigender Bilder- und Gedankenstrom sowie eine poetische wie schmerzhafte Reflektion der anhaltenden Tragödie in Syrien.
Diana El Jeiroudi | DEU/FRA/SYR/QAT 2021 | 183′ | F/AR, OmU