23 Dez2024
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THEY CALL IT LOVE
Das Transit Filmfest zeigt THEY CALL IT LOVE: „Let’s go somewhere else“: München von seiner eiskalten Seite. Der verschollene Anfang des Schwarzen Autor*innenkinos in Deutschland.
Ich wollte einen Film über das Leben eines Schwarzen in der weißen Gesellschaft machen, in einer Gesellschaft, die ihn nicht akzeptierte, die ihn wegen seiner Hautfarbe ablehnte“, kommentiert der ghanaische Filmemacher King Ampaw seinen Debütfilm fast 50 Jahre nach seinem Entstehen. THEY CALL IT LOVE erzählt mehrere Episoden aus dem Leben des amerikanischen G.I. Paul, der sich nach Beendigung seiner Dienstzeit als Bluesmusiker in einer Münchener Hotelbar durchschlägt. Doch Paul merkt schon bald, dass er von der Bohème im gefühlskalten Deutschland mit dem, „was sie Liebe nennen“, nur ausgenutzt wird.
THEY CALL IT LOVE gilt als der erste von einem*einer afrikanischen Filmemachenden in Deutschland realisierte Langfilm und markiert seit seinem ersten öffentlichen Screening 2018 den filmhistorischen Anfangspunkt einer längst überfälligen Spurensuche nach PoC-Regisseur*innen in den deutschen Filmarchiven. In unserer historischen Sektion wollen wir diesen bis vor kurzem kaum zugänglichen Teil der deutschen Filmgeschichte auf der Kinoleinwand sichtbar werden lassen. Denn je schwerer sich der Zugang zum Schwarzen Autor*innenkino öffnen lässt, umso schwieriger wird die unbedingt notwendige Dekolonisierung der (Film-)Geschichte.
King Ampaw | BRD 1970 | 70′