Beim Betreten des Raumes durchschreiten die Besucher/-innen einen (Rosen)bogen – eine symbolische Schwelle. Dahinter öffnet sich ein Raum im Raum: ein Ort des Innehaltens, Erinnerns und der Verbindung. Eine Heterotopie im Sinne Michel Foucaults – ein „anderer Ort“, innerhalb der Welt und doch außerhalb ihrer gewohnten Ordnung. Im Zentrum der Installation steht der Nachlass von Margarita, einer Verwandten der Künstlerin. Ihre Reisefotografien, Briefe und persönlichen Aufzeichnungen formen ein Archiv der Sehnsucht: nach Freiheit, nach dem Paradies, nach einem tieferen Sinn. Dieses Archiv erscheint nicht als tatsächliches Bildmaterial, sondern als existenzieller Prozess – als Bewegung zwischen Innen und Außen, zwischen Paradiesvorstellung und Realitätsschock. Das Ausstellungsprojekt reflektiert das Reisen als Grenzerfahrung, als Begegnung zwischen Welt und Selbst, Schmerz und Wandlung. Es erzählt nicht von einem individuellen Leben, sondern evoziert universelle Erfahrungen von Erinnerung, Verlust, Trauer und Resilienz. Der Raum lädt ein zur Kontemplation – als Oase jenseits der Zeit, die über das Paradies als kulturelle Fiktion und existentielle Frage nachdenkt.