Beiträge mit Tag ‘Geschichte’

Das Europaeum, das Ost-West-Zentrum der Universität Regensburg, zeigt in diesem Sommer eine eindrucksvolle Ausstellung zu Russland. Viele der Bilder von Frank Gaudlitz können als Andeutung einer Entwicklung aufgefasst werden können, wie sie niemand für möglich gehalten hat:

Fotoausstellung „Und das Ende ist der Krieg“

Frank Gaudlitz gehört zu den wichtigsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Seit mehr als drei Jahrzehnten setzt er sich fotografisch mit der Entwicklung Russlands auseinander, beginnend 1988, den letzten Jahren der Sowjetunion, entwarf er in den 1990er Jahren anhand der Lebenssituation des Einzelnen ein psychologisches Gesellschaftsporträt dieser verlustreichen Zwischenzeit. Nach einem größeren zeitlichen Abstand beschäftigte er sich 2017/18 und 2021 erneut mit den Veränderungen in Russland. Der inhaltliche Schwerpunkt dieser Arbeit steht im Spannungsfeld von Inszenierung und Realität. Ganz bewusst bewegte er sich auf ideologische und touristische Klischees der russischen Gesellschaft zu und suchte Orte auf, in denen ein patriotisches Bildvokabular bemüht wurde, das aus der kommunistischen Ära adaptiert scheint. Seit Beginn des Angriffskrieges hat er diese Reisen eingestellt. Für ihn sei es unmöglich geworden, in Russland zu fotografieren, während das russische Militär ukrainische Städte zerbombt. Stattdessen besuchte er 2022/23 die durch große Flüchtlingswellen vom Krieg betroffenen ehemaligen Unionsrepubliken Moldau, Georgien und Armenien, porträtierte Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und sprach mit ihnen über ihre schicksalhaften Wege. Ausstellungsdauer: 14.06. – 14.07.2023, jeweils 10.00 bis 18.00 Uhr | Vernissage 13.06.2023, 17.00 Uhr Begleitprogramm: Vortrag Dr. Corinna Kuhr-Korolev (ZZF Potsdam) „Die russische Gesellschaft zwischen Patriotismus, Anpassung und Widerstand“ am 27.06.2023, 19.00 Uhr, Evangelisches Bildungswerk

BEFORE NOW AND THEN

Mit zurückhaltend eleganter Regieführung erzählt Kamila Andini die Geschichte der geheimnisvollen Nana, die in den 1960er Jahren bei einem Militärputsch in Indonesien ihren Ehemann verloren hat. Ihre Erinnerungen sind – vielleicht zu ihrem Segen – lückenhaft und gegenwärtig. Die Ungewissheit, die den ganzen Film durchdringt, macht ihn zusammen mit der opulenten Bildgestaltung und dem feinen Sinn für Nostalgie zum elegischen Wunderwerk mit Reminiszenzen an Wong Kar-Wais IN THE MOOD FOR LOVE.

Odes(s)a – Blicke auf die Regensburger Partnerstadt (2): Die „Kleine Ukraine“ in der Regensburger Ga

Nach Ende des 2. Weltkrieges lebten mehrere Tausend Menschen aus der Ukraine für ca. 4 Jahre unter dem Schutz der USA in der Ganghofersiedlung. Diese Displaced Persons schufen eine kleine Ukraine mit eigener Schule, Bäckerei, Schneiderei, sogar eigener Briefmarke. Ihre Zeit in Regensburg behielten die später in die USA ausgewanderten Menschen sehr positiv in Erinnerung. Aus den damaligen Fotos und Filmaufnahmen wurde ein Film zusammengestellt. 2014 hat das Europaeum der Uni Regensburg diesen in einem New Yorker Archiv entdeckt. Filmgespräch: Walter Koschmal.

GS-OSES und Europaeum der UR präsentieren: STRIVING FOR DIGNITY

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges lebten mehrere
Tausend Menschen aus der Ukraine unter dem Schutz der USA in
der Ganghofersiedlung. Diese Displaced Persons schufen innerhalb
ihres rund vierjährigen Aufenthaltes in Regensburg eine eigene
kleine Ukraine mit eigener Schule, Bäckerei, Schneiderei, sogar
eigener Briefmarke. Ihre Zeit in Regensburg behielten die später
in die USA ausgewanderten Menschen sehr positiv in Erinnerung.

Aus den damaligen Fotos und Filmaufnahmen wurde ein Film zu-
sammengestellt, dem sie den Titel „Striving for Dignity“ gaben.

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