Ist es nicht längst an der Zeit, unser Verständnis des Normalen zu überdenken? Denn mittlerweile ist bekannt, dass unser heutiger Fleischkonsum und die Massentierhaltung keine rein individuellen Entscheidungen bleiben, sondern bedenkenswerte Aspekte in vielerlei Hinsicht beinhalten: sowohl ethisch-moralisch, klimatisch, gesundheitlich wie auch sozial.
Sogenannte Nutztiere in der Lebensmittelindustrie werden kaum mehr als Lebewesen anerkannt. Sie werden wie Objekte behandelt, deren Wert nicht über den ökonomischen hinausgeht. Konsument:innen sehen in ihnen Genuss, Proteinquelle, Bedürfnisbefriedigung.
Die Ausstellung „Die anderen Tiere“ stellt auf sachlich-informative Weise Praktiken in der Tierindustrie dar, um auf Basis der eigenen Wahrnehmung der Besucher*innen spür- und erfahrbar zu machen, welche Problematiken in der Tierhaltung aktuell gängig sind, aber oft verschleiert werden. Dazu gehören die Folgen der Tierindustrie auf das Klima, die Umwelt, aber auch soziale und globale Ungerechtigkeiten, an die man oftmals an erster Stelle nicht denkt. Und umso wichtiger: Durch die Ausstellung soll Platz für den Austausch von Ideen und Denkanstößen geschaffen werden. Sie zeigt Handlungsoptionen auf, um einen Weg aus den ausbeuterischen, klimaschädlichen und unmoralischen Mechanismen der Tierindustrie zu finden und die Absurdität des Normalen zu hinterfragen.